Ich hatte im vorherigen Blog bereits angemerkt, dass das iTunes Verhalten im Rahmen der Cover Speicherung für mich nicht immer ganz nachvollziehbar ist. Das Thema habe ich jetzt etwas weiter erforscht. Wichtig zu wissen ist, dass es grundsätzlich zwei Verfahren zur Coverablage in iTunes gibt.
Bei der ersten Methode wird das Cover in einer Art Minidatenbank von iTunes gespeichert (in ITC-Files). Die Bilder werden dabei um Headerinformationen angereichert, die dafür sorgen, dass viele Grafikbearbeitungsprogramme diese Dateien nicht öffnen können. Die Ablage in der Datenbank erfolgt immer dann, wenn die Cover Laden Funktion in iTunes genutzt wird. Nach meinen bisherigen Erkenntnissen ist bei dieser Speichervariante immer nur ein Cover / Bild pro Album möglich. Weiterhin muss man iTunes in Bezug auf die Datenbank quasi als Black Box betrachten. D.h. es ist keine manuelle Pflege vorgesehen, wenn iTunes nicht selbst das gewünschte Ergebnis erzielt.
Die zweite Variante zur Speicherung ist die Ablage direkt in den Tag Informationen der Dateien. D.h. ein Album Cover wird in jedem einzelnen Lied abgelegt – mit der entsprechenden Redundanz die damit einhergeht. Bei der Speicherung in Dateien (das geht z.B. nicht mit WAV-Files) können diverse Cover / Bilder abgelegt werden. Es ist also z.B. theoretisch möglich ein komplettes Booklet in dem Musikfile / Song abzulegen.
So weit so schön. Auf die erste Variante – die Speicherung in der iTunes Datenbank hat man leider wenig Einfluss. D.h. wenn in der Apple Datenbank keine Coverinformationen liegen, dann bekommt man auch kein Bild in die lokale Datenbank. Speziell in Kombination mit WAV Files ist das relativ unpraktisch, da in diesen Dateien – wie bereits erwähnt – keine Coverinformationen abgelegt werden. Wenn keine Cover mit der Apple Cover Suche gefunden werden, ist aber ein Workaround möglich. Wenn man beispielsweise die WAV und AAC Version von einem Album auf in iTunes hat, wird zu den WAV Files das Cover angezeigt, wenn man es manuell in die AAC Files aufnimmt. Problematischer wird es, wenn in iTunes ein Cover geladen wird, dass nicht passt / anders aussieht als das der eigenen CD oder eine schlechte Qualität hat und man es ersetzen möchte.
Somit habe ich im Internet recherchiert, ob es eine Lösung gibt die fehlenden iTunes Cover in der iTunes Datenbank zu ergänzen. Mein erster Ansatz war dabei direkt auf die Datenbank zuzugreifen. Dafür habe ich bisher kein Werkzeug gefunden. Es gibt allerdings einen zweiten Ansatz, der im Prinzip einfacher ist. Bei diesem Ansatz wird iTunes einfach ein Proxy-Server vorgegaukelt. Wenn eine Abfrage bzgl. eines Covers erzeugt wird, dann geht diese an den Proxy – dort wird die Anforderung dokumentiert. Anschließend kann zu der Anforderung über eine Browserseite ein Cover aus dem Netz zugeordnet werden. Beim nächsten Ladeversuch wird das Cover gefunden. Dafür benötigt man Python, ein entsprechendes Script und die entsprechenden Proxyeinstellungen in Windows.
Siehe:
Zusätzlich zu erwähnen ist evtl. noch, dass die iTunes Datenbank nicht mit dem iTunes Ordner umzieht, falls dieser an einem alternativen Speicherort abgelegt wird. D.h. man sollte die Coverdatenbank erstens beim Backup berücksichtigen und zweitens vor einem evtl. Umzug auf einen anderen Rechner mal ins Netz schauen was diesbezüglich zu beachten ist.
Was mir übrigens als iTunes Neuling noch aufgefallen ist. In iTunes werden Hörbücher in der Kategorie Bücher (zumindest, wenn Sie korrekt in der Kategorie Hörbuch / Genre Hörbuch untergracht sind) abgebildet. Auf meinem iPad findet man die entsprechenden Hörbücher dann aber unter Musik – Button Weitere und dann unter Hörbücher. Das ist nicht wirklich konsequent oder intuitiv.
Ein weiterer erwähnenswerter Aspekt ist, dass eine Playlist wirklich nur eben die Funktion als Abspielliste hat. In iTunes gewinnt man bei der Synchronisation den Eindruck, dass die Playlisten für sich abgeschlossen sind, weil mithilfe der Playlisten die Synchronisation erfolgt. Es werden nur die Titel überspielt, die in den beteiligten Playlisten in Summe benötigt werden. Ich dachte Anfangs z.B., dass ich mit dem Button Alben auf dem iPad nur die Alben sehe, die in der Playlist enthalten sind. Das ist aber nicht so. Lediglich der Button Titel ist auf die aktuelle Playlist beschränkt. Die Buttons Kategorie, Hörbuch, Alben und Interpreten werden immer Playlistenübergreifend angezeigt.
Update: 31.03.2013
Die oben beschriebene Lösung mit den eigenen Covern über den Proxy hat Apple mittlerweile leider untergraben, weil die Übertragung nun verschlüsselt wird. Somit ist man nun leider auf die Cover aus der Apple Datenbank angewiesen. Diesbezüglich ist zu beachten, dass die Cover nur dann automatisch gefunden werden, wenn der Titel eines Albums exakt identisch zu dem Titel in iTunes ist. Es kann also helfen das Album umzubenennen, sofern das Cover überhaupt in iTunes vorhanden ist.